Gebrauchte Softwarelizenzen – legal?

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Auf der Suche nach einem Softwareschlüssel im Internet gelangt man heutzutage schnell in ominöse Online-Shops, welche die besagten Keys teilweise mit 90% Rabatt verkaufen wollen. Dort findet man schnell einen Verkäufer, der massenweise Windows 10 Professional Lizenzen für einige Euros abzugeben hat. Und anders als bei ähnlichen Angeboten zu überbilligten Preisen scheinen diese Angebote kein direkter Betrug zu sein – der Käufer bekommt den Key und kann das Software-Produkt normal verwenden, als sei es für ein Vielfaches im offiziellen Shop gekauft worden. Da stellt sich beim Benutzer natürlich sofort die Frage, ob so was legal sein kann – denn solche Angebote können auf den ersten Blick nur verdächtig sein.

Legal?

Zum Erstaunen vieler Käufer stellt sich heraus, dass diese Keys meistens völlig legal sind. Es handelt sich bei den Produkten oft um gebrauchte Softwareschlüssel, die hauptsächlich von großen Firmen stammen. Wenn dort mehrere Computer gewechselt werden, bleiben noch die Lizenzen von Betriebssystem und anderen Programmen, welche die Firma nicht mehr benötigt, aber die ohne Probleme von einem anderen Computer aus verwendet werden können. Lizenzen haben die Funktionsweise, dass sie zwar auf mehreren Computern genutzt werden können, aber nur von einem gleichzeitig. Das heißt, dass die Firmen noch etwas Profit aus den billigen Keys schlagen und die Lizenzen zu solchen Preisen verkaufen können.

An so etwas findet sich nichts Illegales und man bekommt den Schlüssel auch zumeist. Hintergrund für solche niedrigen Preisen ist neben dem großen Angebot auch der Fakt, das viele der Keys sogenannte “Volume-Keys” sind. Diese Schlüssel sind eigentlich nur für Firmen gedacht und können so auch vom Erstkäufer (der Firma) billiger im offiziellen Store gekauft werden. Zu beachten ist, dass diese Keys meistens nicht direkt von der Firma verkauft werden, sondern die Firma die Keys nur massenhaft an auf den Bereich spezialisierte “Reseller” verkauft, die die Lizenzen weiter an den Endkunden vertreiben.

Schwarzen Schafe unter den Billighändlern

Wie bei allen schnell wachsenden und so sehr lukrativen Geschäften finden sich auch hier immer öfter Betrüger, die falsche Lizenzen verkaufen wollen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder gar nicht erst funktionieren, oder aber eine falsche Version der Software enthalten. Aufgrund von laschen Rückerstattungsverhältnissen und schlechtem Kundensupport bleibt am Ende oft nur der betrogene Käufer und der nun etwas reichere Verkäufer.

Fazit

Obwohl die Lizenzen in den meisten Fällen funktionieren werden, muss man aufpassen nicht an einen falschen Schlüssel zu gelangen. Der sicherste Weg läuft immer noch über den offiziellen Verkäufer, auch wenn man für so einen Schlüssel oft etwas mehr Geld drauflegen muss. Die Frage, ob man den Schlüssel auf andere Weise kaufen und so den Entwickler nicht unterstützen möchte, liegt letztendlich in der Moral des Kunden.